Donautour – Von Günzburg nach München

Eine schöne Wochentour führt von Günzburg an der Donau entlang nach Regensburg und von dort über Landshut nach München.

Wir fahren zusammen, meine Frau und ich. Unsere Zelte sind klein genug, dass sie auf die Gepäckständer passen.

Von Günzburg geht es nach Dillingen, von dort nach Donauwörth, ziemlich genau am AKW vorbei.

In Dillingen schlagen wir unsere Zelte auf einem Campingplatz direkt an der Donau auf. Ein Packzelt, ein Schlafzelt.

Die Stadttoreinfahrt in Donauwörth

Impressionen von der Donau

Neuburg an der Donau, malerische Stadt mit einer Donauinsel. Hier mit Blick auf das Pfalz-Neuburger Residenzschloss.

… und malerischen Restaurants am Donauhang

Immer dem Hochdeichen entlang Richtung Pförring

Vohburg an der Donau mit dem monumentalen

Von Pförring aus machen wir einen kurzen Abstecher nach Weltenburg und dem legendären Donaudurchbruch.

In Weltenburg werden die Tourist*innen mit einem selbst fahrenden Bus zur Fähre gefahren

Auf dem Weg nach Regensburg machen wir einen kurzen Abstecher nach Abendsberg. Diese kleine Stadt wurde berühmt durch diese Bierbrauerei mit Biergarten, die von Hundertwasser entworfen und gebaut wurde.

Auf dem Weg nach Regensburg müssen wir einige Donauschleifen radeln. Dafür ist der Weg wunderschön.

Aus Regensburg ein paar Impressionen:

Überquerung der Donau mit Blick auf den Dom

Im Regensburger Dom

Nächste Etappe ist Landshut an der Isar

Landshut mit Blick auf die Mauern der Burg Trausnitz

Landshut am Abend. Die Straßen sind leer, bedingt durch die Pandemie.

Von Freising nach München folge ich die Isar flussaufwärts.

Tour durch die Donautäler

Die Donautäler ist eine klassische Radltour, die 270 km, mit Querspange sogar 319 km umfasst. Ihr Streckenverlauf führt quer durchs Schwäbische Donautal, durch 14 Nebenflusstäler und 8 Landkreise.

Wir, eine Gruppe von 6 Leuten sind davon eine Teilstrecke von Günzburg nach Donauwörth, ca. 130 km, geradelt, insgesamt mit An- und Abreise 3 Tage.

Durch das Moos nach Langenau erwartet uns Regen. Wir fahren den ersten Donaunebenfluss, die Nau, entlang. Der Regen macht uns nichts, es ist nicht kalt und wir sind vorbereitet.

Querfeldein geht es zum nächsten Nebenfluss, der Lone. Der Regen hat zwar aufgehört, aber die Wege sind nass. Zum Glück haben wir Hotels gebucht und können uns dort wieder trocknen.

Auf der Etappe am zweiten Tag nach Finningen fahren wir kurz wieder an der Lone entlang, drehen eine Schleife in Hermaningen. Zuerst über einen steilen Hügel, dann wieder hinunter und wir erreichen in Staufen den Zwergbach, der so klein aber nicht ist. Wieder kürzen wir ab und treffen auf die Egau. Diese verlassen wir aber bald wieder.

Die Wege sind durchwegs gut zu befahren, auch wenn heute wieder kein schönes Wetter ist.

Der Weg ist gepflastert mit religiösen Andachtstellen. Normale Kirchen wechseln mit Holzkapellen ab, die neben dem Fahrradweg aufgebaut wurden.

Zwischen den Dörfern Oberbechingen und Wittislingen müssen wir einen großen Bogen fahren, hier wird gebuddelt, leider wird nicht ersichtlich, nach was da gegraben wird.

Heute, am dritten Tag, hat der Regen aufgehört. Es ist angenehm zu fahren, weil die Sonne nicht so stark ist. Kurz vor Unterliezheim, nach einem steilen Anstieg durch einen schwerbefahrbaren Waldweg, findet sich wiederum eine dieser Kapellen aus Massivholz am Radweg.

Wir befinden uns zwar schon in einem Vorort von Donauwörth, die Stadtmitte ist allerdings noch 12 km entfernt. Eine Großstadt? Nein, dazwischen sind Felder und Wiesen, aber wir haben wieder einen Nebenfluss erreicht, die Wörnitz, über die diese Brücke führt.

Von Guben nach Leipzig

Diese Tour führt von Guben nach Dresden, nach Pirna und die Elbe hinunter nach Meißen, Vor dort geht es querfeldein nach Leipzig. Insgesamt bin ich ca. 390 km geradelt,

Die nächste Station nach Guben ist Cottbus oder Chóśebuz auf Sorbisch. Doch zuvor komme ich durch Peitz, welches dominiert wird durch ein gigantisches Kohlekraftwerk (Jänschwalde). Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur verursacht das Kraftwerk die dritthöchsten Schadenskosten aller europäischen Industrieanlagen. Das war 2011. Interessant, zwischen dem Hüttenweg und der Maustmühle kann man entlang den Peitzer Teichen radeln, in denen sich eine der größten Fischzuchten Deutschlands befindet.

Gigantisches Kohlekraftwerk in Peitz

Ich befinde mich in der Niederlausitz und ich treffe auf den Weg nach Cottbus zum ersten Mal auf die Spree, die sich auf den Weg nach Berlin befindet. Mich hat diese Stadt imponiert, nichts von der etwas zerfallenen Morbidität der verlassenen Städte woanders in Brandenburg, sondern eine alte, lebendige Stadt, voller Sehenswürdigkeiten. Auch die Wege durch die Parkanlagen, wie z.B. der Käthe-Kollwitz Park, sind liebevoll angelegt und laden zum Radfahren ein.

Cottbus, eine schöne Stadt mit vielen alten Gebäuden, hier der berühmte Spremberger Turm
und das Raumflugplanetarium „Juri Gagarin“

Auf der Weiterfahrt komme ich durch die Wälder rund um Spremberg. Es ist sehr einsam hier, viel Wald, allein zu sein, erzeugt hier merkwürdige zum Teil gruselige Gefühle, nicht zuletzt durch die erhebliche Brandgefahr, die von diesen Wäldern ausgeht. Schließlich erreiche ich die Talsperre Spremberg, an dem ein Campingplatz offen hat, immer noch im Wald allerdings ohne Verpflegungsmöglichkeit. Ich unterhalte mich einem ehemaligen Baumfäller, der mir aus der Geschichte dieses Waldes berichtet. Hier befanden sich früher russisches Militär und Kohlereviere. Nach der Wende wurde alles stehen und fallen gelassen, und ein monotoner Wald hochgezogen, Kiefern, wohin das Auge blickt. Sie sind heute alle ca 30 Jahre alt und habe es zu einer stattlichen Höhe gebracht.

Waldbrandgefahr

Das Problem: Wegen der vielen Stauseen und Seen und durch den Rückzug des Kohleabbaus sinkt der Grundwasserspiegel, was die Brandgefahr, auch durch die Monokultur bedingt, erheblich vergrößert. Ein weiteres Problem: Als die Militärs sich zurückzogen, hinterließen sie die die Flächen ungeräumt, überall liegen noch Munitionsreste herum,- eine Tatsache, die eine eventuelle Brandlöschung erheblich behindert. Ich habe nur da und dort große Brandschneisen gesehen.

Einsamer Campingplatz an der Spremberger Talsperre
Einsame Wege durch die Lausitz rund um die Talsperre Spremberg. Im Sommer herrscht hier große Brandgefahr.

Mondlandschaft durch den Braunkohleabbau

Auf den Weg nach Dresden komme ich an Welzow vorbei, ein riesiges Braunkohleabbaugebiet. Ich fahre durch das Gelände, es ist wie in einer Mondlandschaft. Die komplette Gegend besteht aus dreierlei: a) Mondlandschaft mit tiefen, tiefen Gruben, gefährlich für jeden, der sich an die Ränder begibt, b) Seen mit Steinufern, für Badetouristen bis auf ausgezeichnete Stellen verboten. Die Steine sind rostbraun, ein Zeichen für viel Eisen im Wasser. Sie dienen der Absicherung der steilen Ufer. c) Wald, fast ausschließlich Monokultur, Kiefern, etwa 10 Jahre alt. Bei uns im Bayern sagt man „Stangerlacker“ dazu. Alte Dörfer wurden aus dem Gebiet entfernt, wie manche Schautafeln diesem Gebiet bezeugt. Es ist gruselig.

Kilometerweite Mondlandschaften: Braunkohleabbau in der Lausitz

An der Elbe rund um Dresden

Endlich erreiche ich die Elbe. Dresden ist nicht weit. Am Elbufer befindet sich der Elberadweg, der von Prag kommt und bis nach Cuxhaven führt. Er ist sehr gut ausgebaut und wird mich von hier bis nach Riesa führen, etwa 75 km von Dresden nach Nordwesten. Es macht Spaß, durch Dresden mit dem Fahrrad zu fahren. Wie andere große Städte auch, ist auch diese Stadt in überschaubarer Zeit zu durchfahren. Klar, die Semperoper, die Frauenkirche, Zwinger, alles Denkmäler, die man gesehen haben sollte. Imponierend aber auch die Villen und Schlösser links und rechts der Elbe entlang.

Ich mache einen Ausflug nach Pirna, etwa 20 km südöstlich von Dresden. In der Marienkirche in der schön hergerichteten Innenstadt mit dem Marktplatz nehme ich Platz und höre Studenten zu, die an der Orgel der Kirche ihre Übungen absolvieren. Ein schönes Sonderkonzert für mich. Da gerade Wahlsonntag 2019 Landtagswahl – ist, bekomme ich mit, dass etwa 34 Prozent die Rechtsaußenpartei gewählt haben, obwohl Pirna noch im Jahre 2008 den Preis für den „Ort der Vielfalt“ verliehen bekommen hat, weil rechtsextremistische Gewalttaten um die Hälfte abgesunken sind.

An der Elbe zwischen Pirna und Dresden

Auf den Weg nach Leipzig

Auf den Weg nach Leipzig besuche ich Meißen, die wohl schönste Kleinstadt in Sachsen. Nicht nur das Meißener Porzellan ist hier entstanden, auf die berühmten Sachsen Weine sind hier zuerst kultiviert worden, um nur zwei der wichtigsten Errungenschaften zu nennen. Herausragend hoch auf dem Berg steht der Dom zu Meißen, den zu besuchen, auf jeden Fall lohnt.

Blick aus dem Dom in Meißen
Die Elbe zwischen Meißen und Riesa

In Riesa biege ich nach Osten und durchfahre Oschatz und Grimma. Beide Städte sind kleine Städte mit schön hergerichteten Stadtmitten. Sie liegen im Herzen Sachsens. Grimma liegt an der Mulde, ein kleiner Fluss, an dessen Ufer sich schöne Rad und Wanderwege befinden.

Brunnen von 1589 uf dem Neumarkt in Oschatz

Ein Wort zur Infrastruktur der ländlichen Gegenden. Die Dörfer sind verlassen, Geschäfte kaum mehr anzutreffen. Die Menschen brauchen ein Auto, um allein den nächsten Bäcker aufzusuchen. Da auch der ÖPNV zurückgefahren wurde, ist es selbsterklärend, warum eine derart große Landflucht existiert. Es gibt da durchaus ein Nord-Süd und Ost-West Gefälle, das heißt, je nördlicher und je östlicher man sich befindet, desto ausgeprägter diese Erfahrung. Man sollte sich am Anfang des Tages mit Wasser eindecken, es könnte sein , dass man unterwegs keinen Laden mehr antrifft. Das finde ich sehr traurig, weil ich in Gesprächen erfahre, dass die Infrastruktur früher bessert ausgeprägt war.

Die Hängebrücke als Tor für Fahrradfahrer nach Grimma
Das Rathaus von Grimma

Endlich in Leipzig

Leipzig ist die quirlige Stadt Sachsens, dort wohnt mein großer Sohn mit seiner Familie. Man spürt, dass hier eine lebendige Kneipen- und Subkultur existiert. Auch wenn die Innenstadt nun soweit hergerichtet wurde, dass zumindest die Fußgängerzonen sich von denen anderer Großstädte kaum mehr unterscheiden, existieren noch die Stadtviertel, in denen die alten Wohngebäude dominieren, wie in der Südvorstadt, in Plagwitz oder in Gohlis. Hier gibt es sie noch, die kleinen Läden, Cafés und Kneipen. Unvergessen auch eine Fahrt an der weißen Elster und durch den Clara-Zetkin Park.

Doch schon an der Stadtgrenze merkt man, dass die Modernisierungen der Neuzeit nicht darüber hinausgehen. Der Stadtrand unterscheidet sich nicht von den Dorfstrukturen in Sachsen. Auch ist Leipzig umgeben von Windrädern und einem Kohlekraftwerk, was den Freizeitwert auf die Stadt und den Osten der Stadt (eben Richtung Grimma) beschränkt. Allerdings sind hier und dort ein paar Seen entstanden, an denen sich eine ausgiebige Freizeitkultur entwickelt hat, wie am Cospudener See.

Die Taborkirche in Leipzig Kleinzschocher