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Slowenien erlebe ich zum ersten Mal außerhalb von Transitfahrten mit dem Auto. Ich bleibe 2 Tage in Maribor, der großen Stadt an der Drau. In der Stadt finden gerade das Europäische Jugendfestival statt. Es treten eine Woche lang 2500 Sportler:innen aus 48 Ländern in 11 Disziplinen gegeneinander an, in Disziplinen, wie sie bei der Olympiade auch anzutreffen sind. Der Eintritt kostet nichts, und ich gehen mehrere Veranstaltungen besuchen.
Auf dem Weg nach Celje fahre ich durch große Hopfenanbaugebiete. Klar, hier wird das meistgetrunkene Bier in Slowenien hergestellt, genauer in der Stadt Laško in der Nähe von Celje.
Celje wird 2 Tage, nach dem ich dort durchgefahren bin, von schweren Unwettern heimgesucht werden und ein paar Tage unter Wasser stehen. Gleichzeitig droht im Osten von Slowenien, ein Staudamm zu bersten, wahrlich dieser Juli gibt ein Vorgeschmack auf die Wetterextreme, die durch das sich verändernde Klima immer häufiger werden.
Ich erreiche Ljubljana, einer wunderschönen Stadt zwischen dem Fluss Ljubljanica und der Save. Der Campingplatz liegt etwas außerhalb und ist sehr voll. Macht nichts, ich fahre die 10 km in die Innenstadt und folge der Bimmelbahn. So erfahre ich einiges über die Stadt, da die Lautsprecher der Bahn sehr laut eingestellt sind.
Auf jeden Fall lohnt ein Besuch auf dem Markt, der täglich auf hat und sehr stark an den Naschmarkt in Wien erinnert. Man kann allerlei Kulinarien probieren und sich unter den Bäumen an die aufgestellten Tische setzen. Eine Tour mit dem Fahrrad am Fluss entlang zeigt, dass auch diese Stadt einmal zu Österreichisch-Ungarn gehörte.
Meine nächste Station ist Postojna mit weltweit zweitgrößtem erschlossenen Höhlensystem.
Um Istrien zu erreichen, fahre ich nach Triest durch das Länderdreieck Italien, Slowenien, Kroatien. Hier spricht im Prinzip jede und jeder die drei Sprachen, nach Italien, dann wieder Slowenien, dann Kroatien. In Izola und Koper begrüßt man sich auf Italienisch, in Triest auf Slowenisch, ein echter melting pot, halt. Triest liegt an steilen Hängen, der Campingplatz ist ganz oben 400 m hoch, die Abfahrten in die Stadt mörderisch steil. Als ich einen 23 Grad steilen Berg nach unten gefahren bin, suche ich sofort eine Fahrradreparatur auf, denn meine Bremsbeläge sind abgefahren. Klar, bei 24 kg extra Gepäck und dem Gewicht meiner Wenigkeit waren die Bremsen meine einzige Lebensversicherung. Ich erreiche Koper und Izola.
Koper ist eine kleine Stadt, aber mit einem sehr großen Industriegebiet und Hafen, es ist der einzige Hafen Sloweniens. Und weil es so eng zugeht, gibt es auch immer wieder Streitigkeiten mit den Nachbarn um Hoheitsrechte auf dem Meer. Aber leider sind durch die Industrie die eigentlich fruchtbaren Felder und Flussdeltas sehr verunstaltet, es riecht schlecht durch eine Raffinerie.
Auf der Westseite Kopers aber erlebe ich eine 12 km lange Steinmole, die nur mit Fahrrad oder zu Fuß erreichbar ist und als Strandliegefläche für die Slowen*innen dient. Die Menschen baden in einem erstaunlich sauberen Wasser, es ist warm, es ist schön, diesen Strand abzufahren.
Izola ist ebenfalls ein ehemals kleines Fischerdorf, touristischer als Koper, hier fehlt die Industrie. Aber vom Dorf ist Kroatien nicht mehr weit, und so reiht sich ein Auto ans andere, um die Mautgebühren durch Slowenien zu sparen. Fahrräder können allerdings auf einer ehemaligen Bahnstrecke fahren, durch den Weg der Freundschaft, wie die Strecke zwischen Italien und Slowenien heißt.
Dier kroatische Grenze ist am Fuß der Berge, es geht steil bergauf und ich schwitze.
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