Von Badajoz nach Salamanca

Estremadura

Das Stadttor von Badajoz

Welch ein Unterschied, aus der Stadt Elvas in Portugal nach Badajoz zu fahren. Hier herrschen wieder die unifarbenen Hochhäuser, ist das Leben in der Sonne mittags ausgestorben. Will nicht heißen, dass der Plaza de España als zentraler Platz nicht seinen majestätischen Reiz ausstrahlt.

Übrigens: Wer durch Spanien fährt, der soll mal versuchen, eine Stadt zu finden, die keinen Plaza de España besitzt. Um ehrlich zu sein, ich habe keine kleinere und mittlere Städte gefunden, die einen solchen Platz NICHT haben. Man stelle sich vor, in Deutschland hätte jeder mittlere Stadt einen Deutschlandplatz. Mein Schreibprogramm zeigt bei diesem Wort einen Schreibfehler an, – auch ein Zeichen.

Mérida – Haupstadt Lusitaniens in der Römerzeit mit seinem Theatron

Ich habe auf meiner ganzen Reise keine Stadt gesehen, die so sehr von den Ausgrabungen der Römer geprägt ist wie Mérida, ca 60 km nördlich von Badajoz in der Estremadura gelegen. Das Amphitheater allein wird als Kulisse für ein Freilufttheater wieder aufgebaut. Wie man im Bild oben sehen kann, ist auch das zweite Stockwerk der Kulisse fast soweit fertiggestellt, dass es als Theaterbühne mit integriert werden kann.Wirklich sehr beeindruckend, sodass ich gleich mehrere Tage hier verbrachte.

Schnurgerade die Straße (mit dem Standstreifen als Fahrradweg) nach Cáceres

Cáceres – wer weiß schon, dass Cáceres das Rückzuggebiet von Franco war? Sie nahm beim Putsch unter Franco am 17.07.1936 eine zentrale Rolle ein, denn sie unterstützte den Putsch, – die erste Aktion bestand darin, erst einmal jeglichen Widerstand brutal zu unterdrücken. Die erste Aktion der Militärs war, 600 Oppositionelle in der Stadt zu ermorden (!). Die Grenzstädte nach Portugal wurden sofort okkupiert, unter anderem Mérida und Badajoz, viele Menschen erschossen. Dass Cáceres über ein Jahr lang auch das Hauptquartier Francos war und dass deutsche Waffenlieferungen über Sevilla nach Cáceres geliefert wurde, wird heute nicht mehr sichtbar. Hat solch eine Stadt ein schlechtes Gewissen? Ich glaube nicht, wir würden in München angesichts unserer Geschichte erst recht ein schlechtes Gewissen haben müssen.

Gänsegeier am Straßenrand vor Cáceres

Castilla y Leon

Salamanca – die klerikale Hochschulstadt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.