Von Ungarn kommend, fahre ich mit meiner Radlergruppe (wie sind 8) nach Europas Amazonien Richtung Osijek nach Slawonien in Kroatien.
Meine Reise von München nach Osijek
Wir überschreiten die Grenze nach Kroatien bei Udvar. Die Donau selbst ist uns zu gefährlich. Es ist das Länderdreieck zwischen Serbien, Ungarn und Kroatien und die Grenze mäandert um die Donau herum. Es gibt immer wieder Grenzstreitigkeiten, in die wir uns nicht begeben wollen.
Im Verlauf kommen wir zum Weindorf Smajevac. Noch am Vortag war ein Weinfest und das Dorf befindet sich noch in Aufräumarbeiten. Aber die Weine, hauptsächlich Weißwein, sind von erlesener Qualität und munden uns hervorragend.
Im Weingebiet SmajevacBlick auf Smajevac
Am nächsten Tag geht es nach Vardarac, ein kleines Dorf in der Nähe des Kopački Rit, einem zusammenhängendes Moorgebiet im Zusammenfluss der Drau mit der Donau. Es ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet und wir widmen uns den vielen Vögeln, Fischen und auch Schlangen für einen ganzen Tag. Es wird ein unvergleichliches Erlebnis werden.
Holzbrücken führen durch den NaturparkAuf einem Boot durch den Kopački Rit Tausende Kormorane sitzen auf den Bäumen
Einen weiteren Tag widmen wir uns der viertgrößten Stadt Kroatiens, Osijek. Die Häuserfassaden zeugen davon, dass es einmal eine reiche Stadt war.
Katakomben bei OsijekAlte Fassaden in Osijekdie Fußgängerbrücke über die Drau bei Osijek
In einem Bus mit Anhänger fahren wir gemeinsam wieder zurück nach München.
Istrien erlebe ich mit sehr wechselhaften Gefühlen. Es ist fast Anfang August und die Campingplätze sind so überlaufen, dass ich fast überall abgewiesen werde. Obwohl ich nur ein kleines Zelt dabeihabe, findet sich auf den Plätzen, die nur noch für Camper ausgelegt sind, kein Platz mehr. Darüber hinaus suchen Unwetter mit Blitzen und Donner die Gegend heim, es sind gefährliche Situationen dabei. Schließlich benutze ich teure Pensionen und reserviere Plätze Tage voraus, so dass ich etwas mehr Planungssicherheit bekomme.
Unwetter auch in Istrien
In Poreč ist alles überflutet, einschließlich der Campingplätze, die zwar zahlreich sind, aber unter Wasser stehen. Seit Villach in Österreich begleiten mich diese Unwetter, die dazu führten, dass halb Österreich, Slowenien und jetzt auch Kroatien überflutet wurden. „Nein, wir haben keinen Platz und haben gerade andere Probleme“, werde ich am Eingang des Campingplatzes abgewiesen und bekomme gerade so noch ein kleines Hotelzimmer in der Nähe, welches mit 12 qm gerade so groß ist, dass ich mein Gepäck noch mit unterstellen kann.
Unwetter bei PorečÜberschwemmung auf dem Campingplatz in Poreč
Aber ich lasse mich nicht entmutigen und fahre die Küste, bergauf, bergab entlang, umrunde die Fjorde vor Rovinj, fahre über Bale und erreiche die südliche Spitze Istriens hinter Pula.
Die Landschaft ist sehr grün, die kleinbäuerlichen Strukturen dominieren hier, so dass sehr viel Abwechslung zu sehen ist.
Wieder blauer Himmel, ich verlasse PorečFjord vor Rovinj
Pula selbst ist die größte Stadt Istriens und hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich, was man durch die Hinterlassenschaften der Römer bewundern kann. Im Amphitheater finden heute regelmäßig Konzerte, aber auch Gladiatorenkämpfe statt, der Augustustempel ist zwar im 2. Weltkrieg von einer amerikanischen Bombe getroffen worden, aber heute zum Teil wieder restauriert und enthält eine sehr beeindruckende Ausstellung über archäologische Funde.
Das Amphitheater in Pula/PolaDer Sergierbogen, Rest eines alten StadttoresLinks der Augustustempel, rechts das Rathaus von Pula/Pola
Ich kehre um, aber nicht an der Küste entlang, sondern durch das Landesinnere Istriens. Bis Pazin nehme ich den Zug, es ist eine Fahrt aus dem letzten Jahrhundert, aber auch eines der Züge, für die manchmal andernorts viel Geld ausgeben würde, um die schöne Landschaft mit solch einem Zug bewundern zu können.
Zug von Pula nach Pazin
Von Pazin fahre ich über Buje zurück nach Izola, Koper und Triest in Slowenien. Mein Ziel ist die Küste Friaul-Veneziens mit einem Besuch von Grado und Bibione, bevor ich den Alpe Adria Weg zurück nach Villach nehme.